Nüsse - Kernige Gesundheit

Walnuesse Haselnuesse
© Pixabay
Nüsse - Kernige Gesundheit

Freuen Sie sich schon auf duftende Plätzchen, Konfekt und vorweihnachtliches Backen? Nüsse sind eine wesentliche Zutat für Nikolaus- und Weihnachtsgebäck. Besonders stolz ist man sicher, wenn Wal- oder Haselnüsse selbst gesammelt sind. Auch einige Direktvermarkter haben die knackigen Köstlichkeiten im Angebot.

Botanisch gesehen gelten nur Haselnüsse und Maronen als echte Nüsse. Erdnüsse sind eigentlich Hülsenfrüchte, Paranüsse und Makadamianüsse sind Kapselfrüchte und die meisten anderen Nüsse zählen genau genommen zu der Familie der Steinfrüchte bzw. gelten als Kerne (z.B. Kürbiskerne). All diese knackigen Vertreter bezeichnen wir gemeinhin als Nüsse.

Walnuss - die Nuss aus dem Welschland

Mit den Walen, den Meeressäugern, hat die Walnuss nichts zu tun. Vielmehr sagt der Name etwas über ihre Herkunft aus: Als "Welche" bezeichneten die Germanen ihre Nachbarn aus Gallien. Und von dorther fand die "Welsche Nuss" ihren Weg in mitteleuropäische Gefilde.
Die Römer nannten die Walnuss übrigens "Iovis glans" – die königliche Jupiternuss. Und das sagt schon einiges über die Wertschätzung aus, die den leckeren Kernen seit alters her entgegengebracht wird.
Die inländische Produktion an Walnüssen ist gering, auf den deutschen Markt kommen hauptsächlich Walnüsse aus Kalifornien, den Mittelmeerländern sowie Chile. Die Nüsse gibt es ganzjährig, wobei die Hauptangebotszeit Oktober bis Januar ist. Die Nüsse werden von der grünfleischigen Außenhaut befreit, gewaschen und getrocknet.

Wellness – Nuss
Zahlreiche wissenschaftliche Studien stellen den positiven Effekt des Walnuss-Konsums auf die Herzgesundheit fest. Der tägliche Verzehr von ca. 50 g Walnüssen kann das Risiko von Herzerkrankungen senken.
Diese Menge deckt den Tagesbedarf eines Erwachsenen an sogenannten Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren wirken antioxidativ, sie können im Organismus so genannte freie Radikale abfangen und diese für die Zellen unschädlich machen. Damit vollbringen sie ein gutes Werk, denn freie Radikale sind sehr aggressive „Übeltäter", die unsere Zellen schädigen können. Sie gelten als Auslöser von Erkrankungen wie grauer Star, Arteriosklerose und Krebs.


Haselnuss und Mandelkern

Die Haselnuss ist die Frucht des Haselstrauches. Bei uns wachsen sie wild. Man unterscheidet längliche Formen, z.B. Lambertnüsse und die rundlichen Zellernüsse. Die länglichen Sorten schmecken in der Regel besser.
Die Hauptanbaugebiete liegen in den Mittelmeerländern, der Türkei und den USA. Haselnüsse werden hauptsächlich als ganze, geschälte Nüsse und in zerkleinerter Form - gehobelt oder gemahlen - angeboten. Neben der bekannten Verwendung in Plätzchen und Kuchen können Sie aus Haselnüssen auch einen leckeren Aufstrich herstellen: 400 g flüssigen Honig mit 250 g gemahlenen Haselnüssen und 50 g geriebener Bitterschokolade gut vermischen, in Schraubgläser füllen, fertig.
Die Mandel wird aus den Mittelmeerländern und Kalifornien importiert. Im Angebot sind überwiegend süße Mandelkerne, als geschälte Mandeln, teilweise auch gehäutet. Sie werden unbehandelt angeboten, in zerkleinerter Form zum Backen und Kochen oder als Snack, geröstet und gesalzen.
Süße und bittere Mandeln können auf dem gleichen Baum wachsen, sie sind äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden. Der natürliche Anteil der bitteren Mandeln beträgt rund zwei Prozent. Kalifornien und Spanien haben ihre Plantagen heute so weit kultiviert, dass hier Partien von 100 % süßen Mandeln geerntet werden können.
Bittere Mandeln sind durch ihren Gehalt an Blausäure nicht zum Verzehr geeignet. Sie werden zur Herstellung von Aromastoffen verwendet (Bittermandelöl). Mandeln sind neben Zucker und Rosenwasser Grundzutat des echten Marzipans.


Mediterran - Pistazien und Pinienkerne

Pistazien kommen aus den Ländern des östlichen Mittelmeerraumes sowie USA. Nach der Ernte werden die Pistazien in Wasser eingeweicht und von der roten Samenhülle befreit. Es folgt ein Trocknungsvorgang, häufig schließen sich Rösten und Salzen an. Qualitativ hochwertige Ware enthält fast ausschließlich Nüsse, deren Schalen an der Naht aufgesprungen sind.
Die dünnschaligen, etwa haselnussgroßen Samen sind hellgrün und haben einen feinen, milden Nussgeschmack. Sie werden geröstet und gesalzen verzehrt und auch für Gebäck, Speiseeis, Fleischerzeugnisse (Mortadella) und zum Verzieren verwendet. Ungesalzene Pistazien können wegen ihres hohen Ölgehaltes schnell ranzig werden und verlieren leicht die grüne Farbe.
Etwa drei Jahre brauchen die Zapfen bestimmter Pinienarten, um sich vollständig zu entwickeln. Die beste Qualität kommt aus den Pinienhainen der Toskana. Nach der Ernte müssen die Zapfen durch Wärme geöffnet werden. Dann folgt das Schälen, Waschen, Bürsten und Sortieren der Kerne. Durch die lange Entwicklungszeit und den niedrigen Ertrag sind Pinienkerne entsprechend teuer. Sie sind klassischer Bestandteil von Pestos.


Zum Knabbern - Makadamia und Erdnüsse

Makadamianüsse (Australnüsse) wurden erst 1857 in australischen Regenwäldern entdeckt. Sie ähneln großen runden Haselnüssen und kommen ausschließlich geschält in den Handel. Die Kerne werden unbehandelt oder geröstet und gesalzen angeboten.
Erdnüsse gehören botanisch ebenso wie Bohnen und Erbsen zu den Hülsenfrüchten. Nach der Blüte neigen sich die fruchttragenden Stiele zur Erde und entwickeln 5 - 8 cm tief im Boden die Früchte. Die meisten Erdnüsse bekommen wir aus Argentinien, USA, China und Indien.
Sie besitzen eine große Bedeutung als Knabberartikel, wie Studentenfutter, Nussmischungen und Süßwaren.


Kreative Nussküche

Für die Ernährungsexperten sind Nüsse ein idealer Snack. Die Tipps:
  • verzehren Sie regelmäßig Nüsse, gerne eine handvoll (25 g) pro Tag,
  • am besten nur ungesalzene Nüsse verzehren,
  • nur Nüsse von hoher Qualität kaufen – keinesfalls schimmelige Ware.


    www.fze.rlp.de/ernaehrungsberatung