Grün, gelb oder blau - Bohnen setzen Akzente

Frische grüne Bohnen aus Deutschland bereichern von Juli bis September die Angebotspalette an Frischgemüse. Ganzjährig ergänzt wird das Angebot durch Nasskonserven in Gläsern und Dosen, durch Tiefkühlware und durch milchsauer vergorene Bohnen aus der Kühltheke.


Weltweit geschätzte Gemüsepflanze

Bohnen haben eine Jahrtausende alte Kulturgeschichte und sie gehören zu den wenigen Gemüsepflanzen, die weltweit in nahezu allen Kulturen angebaut und als wertvolles Lebensmittel beliebt sind. Die Heimat dieser höchst bedeutenden Gemüseart sind die Wälder Mittel- und Südamerikas. Zusammen mit Mais sind Bohnen seit jeher ein Haupt- und Grundnahrungsmittel der dortigen Bevölkerung. Im 16. Jahrhundert kamen sie nach Europa.

Die heutigen Bohnensorten teilt man nach zwei Kriterien ein: nach der Anbauform in hoch wachsende Stangenbohnen und niedrig bleibende Buschbohnen sowie nach der Hülsenform in die flachen, breiten Schnitt- oder Schnippelbohnen und die runden Brechbohnen. Unter den Stangenbohnensorten findet man hauptsächlich die flachen Schnittbohnen. Buschbohnen sind meistens Brechbohnen. Die wiederum werden unterteilt nach ihrer Dicke in die dünnen Prinzess- oder Delikatessbohnen mit sehr kleinen Kernen und die eigentlichen Brechbohnen. Die Zahl der in der Liste des deutschen Bundessortenamtes empfohlenen Sorten ist außerordentlich groß: weit über 100 sind aufgeführt.

Buschbohnen können ohne Stütze wachsen. Sie werden sowohl für den Frischverzehr als auch für die Verarbeitungsindustrie angebaut. Die Ernte erfolgt in großen Gemüsebaubetrieben heute vollmechanisiert.
Stangenbohnen brauchen Stützen aus Holz, Draht oder Schnüren. Sie haben höhere Erträge als Buschbohnen, aber eine längere Kulturzeit. Sie müssen mehrmals per Hand durchgepflückt werden, was den höheren Preis erklärt. Die auch Kletterbohnen genannte Art wird als besonders hochwertige Ware fast ausschließlich für den Frischverzehr angeboten. Stangenbohnen haben einen intensiveren Geschmack als Buschbohnen.
In Deutschland werden jährlich rund 60 000 Tonnen Buschbohnen und 7000 Tonnen Stangenbohnen geerntet.

Man spricht zwar allgemein von grünen Bohnen, es gibt aber auch Sorten mit gelben oder sogar blauen Schoten. Gelbe Brechbohnen werden oft als Wachsbohnen bezeichnet. Sie gelten als besonders zart und werden gerne für Salate verwendet.


Gut für die Blutbildung

Die Bohne zählt als Hülsenfrucht zu den eiweißreichen Gemüsearten. Sie enthält außerdem eine Menge Mineralstoffe und Vitamine. Zum Beispiel deckt eine Portion von 200 Gramm Bohnen etwa ein Drittel des Tagesbedarfs an den Vitaminen C und Folsäure. Insbesondere die Folsäure ist ein Vitamin, dessen Zufuhr bei vielen Menschen heute nicht sichergestellt ist. Es ist unter anderem sehr wichtig für die Blutbildung, ein Folsäuremangel führt zu Anämie. Einen wertvollen Beitrag leisten grüne Bohnen auch bei der Versorgung mit Eisen, Kalzium, Vitamin B1 und Beta-Carotin sowie mit sekundären Pflanzenstoffen. Hauptsächlich Phenolsäuren und Flavonoide sind hier zu nennen, die krebsvorbeugend wirken und auch dem Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko sowie Entzündungen entgegen wirken können. Bohnen zählen zu den nitratärmsten Gemüsen. Und was die "Tönchen" betrifft - Gewürze helfen gegen Gasbildung im Darm. Zu empfehlen sind Kreuzkümmel, Koriander, Rosmarin, Bohnenkraut oder Senfkörner.

Bohnen darf man nicht roh essen, denn sie enthalten den giftigen Eiweißstoff Phasin, der erhebliche Magen-Darm-Beschwerden auslösen kann. Wenn Phasin in die Blutbahn gelangt, kann es die roten Blutkörperchen zerstören und den Sauerstofftransport beeinträchtigen. Beim Garen wird Phasin zerstört, eine Gefahr besteht nicht mehr.


Für die schnelle Küche

Grüne Bohnen passen mit ihrer leuchtenden Farbe und ihrem zurückhaltenden Geschmack zu sehr vielen Gerichten. Sie harmonieren mit kräftigem Lamm oder durchwachsenem Speck genauso wie mit edlem Schweinefilet oder Fisch. In farbenfrohen Mischungen mit rotem und gelbem Paprika oder Tomaten können auch Kinder dem wertvollen Gemüse nur schwer widerstehen.

Frische grüne Bohnen sind schnell zubereitet: waschen, Enden abschneiden, nach Belieben ein- bis zweimal durchschneiden, in wenig Flüssigkeit etwa 15 Minuten bissfest garen – so bleiben Farbe, Geschmack und Nährstoffe am ehesten erhalten. Das Aroma lässt sich durch Andünsten in wenig Fett noch verbessern.
Zur Geschmacksabrundung in Bohnengerichten eignen sich verschiedene Kräuter, wie Petersilie, Bohnenkraut, Thymian, Liebstöckel, Dill, Oregano oder Basilikum.

Noch schneller geht`s, wenn man auf Tiefkühlware oder Bohnen aus der Dose zurückgreift. Mit einem Vorrat an Bohnenkonserven hat man immer eine wertvolle Gemüsebeilage zur Hand.


Am besten knackig-frisch und aus der Region

Grüne Bohnen zählen zu den schnell verderblichen Gemüsen. Ohne Kühlung beginnen sie schon nach kurzer Zeit zu faulen. Im Kühlschrank, in perforierten Kunststoffbeuteln locker verpackt oder in ein feuchtes Tuch eingeschlagen, halten sie zwei bis drei Tage. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass die Bohnen noch fest und knackig sind und eine intensive Farbe haben. Die Samenkerne dürfen sich nicht deutlich abzeichnen und beim Zerbrechen der Hülsen muss es noch knacken.

Zwar bekommen wir Bohnen heutzutage fast das ganze Jahr im Geschäft. Aber es gibt gute Gründe, sich dem heimischen Angebot zuzuwenden:
  • Saisonale Ware wird geerntet, wenn sie reif ist. Sie weist den optimalen Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen auf.
  • Kurze Transportwege garantieren nicht nur Frische und Qualität. Importbohnen, z.B. aus Kenia oder Ostasien werden mit hohem Energieverbrauch und umweltbelastendem CO2-Ausstoß hierher geflogen.
  • Wenn das hiesige Angebot seine Haupterntezeit hat, ist es besonders preiswert.


Bohnen bieten vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Ob Suppe, Salat oder Gemüse - sie sind stets eine Delikatesse.


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