Orangen und Mandarinen - Sonnenfrüchte für den Winter



Der chinesische Apfel

Zitrusfrüchte stammen ursprünglich aus den Monsungebieten Südostasiens, wo sie schon vor über 4000 Jahren kultiviert wurden. Auf diese Herkunft deutet auch der botanische Name der Orange: Citrus sinensis (Zitrusfrucht aus China). Niederländische Seefahrer nannten die Früchte Sinaasappel (Äpfel aus China), daraus entstand die deutsche Bezeichnung Apfelsine. Mittlerweile werden die Zitrusfrüchte rund um den Globus in allen Gebieten mit subtropischem Klima angebaut.


Fitmacher an trüben Wintertagen

Zitrusfrüchte sind für viele der Inbegriff für gesundes Obst. Tatsächlich enthalten die Orangen so viel Vitamin C, dass bereits eine große Apfelsine (Fruchtanteil 200 g) den Tagesbedarf an diesem wichtigen Vitamin deckt. Gerade in der nasskalten Jahreszeit leisten die saftigen und erfrischenden Früchte damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte.
Besonders die Orangen können aber noch mehr: sie reduzieren das Krebsrisiko und beugen dem Herzinfarkt vor. Verantwortlich dafür sind verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem Flavonoide, Carotinoide, Phenolsäuren und Terpene. Allerdings sind viele der wertvollen Stoffe direkt unter der Schale in der weißen Haut. Diese Haut sollte man deshalb, wann immer möglich, mitessen.
Mandarinen können beim Nährwert nicht ganz mithalten, ihr Vitamin-C-Gehalt ist um ein Drittel niedriger als der von Orangen.
Kalorienmäßig treten die Zitrusfrüchte eher bescheiden auf, im Schnitt 42 kcal pro 100 g bei Orangen und 46 kcal bei Mandarinen machen sie zu einer idealen Zwischenmahlzeit für figurbewusste Genießer.


Kälte mögen sie nicht

Hauptsaison für Orangen und Mandarinen ist hierzulande im Winter und im Frühjahr. Dann reifen die leuchtend orangefarbenen Früchte in den Ländern rund ums Mittelmeer. In den Sommermonaten und im Herbst stammen die bei uns angebotenen Zitrusfrüchte aus Südafrika und Südamerika.
Orangen und Mandarinen zählen zu den nicht nachreifenden Früchten, das heißt sie müssen reif geerntet werden. Die Schalenfarbe ist dabei kein Kriterium für den Reifezustand. Grüne Flecken oder blasse Farbe sind lediglich ein Hinweis darauf, dass es kurz vor der Ernte nachts nicht kühl genug gewesen ist.
Bei Mandarinen lohnt sich vor dem Kauf trotzdem der Blick auf die Schale, denn die sitzt bei reifen Früchten lockerer. Allerdings sind sehr weiche Früchte wiederum schon zu alt.
Auch Orangen sollte man sich genauer betrachten: eine grobporige Schale ist ein Hinweis auf wenig saftiges Fruchtfleisch und eine dicke Schale.

Orangen und Mandarinen dürfen auf keinen Fall im Kühlschrank aufbewahrt werden. Durch Kälte werden die Früchte bitter, sie trocknen aus und verlieren an Aroma. Lagerung bei Zimmertemperatur ist gut möglich, die saftig-süßen Fitmacher halten sich hier eine bis zwei, oft auch drei Wochen.

Apfelsinen und ihre Verwandten geben ihren intensiven Zitrusgeruch leicht an andere Speisen weiter und sollten deshalb nicht zusammen mit geruchsempfindlichen Speisen gelagert werden. Gerade in der Winterzeit kann man Orangen und ihren Duft aber für Raumdekorationen nutzen. Einfach die Orangenschale mit Gewürznelken spicken und schon hat man eine tolle Dekoration, die mit ihrem Geruch zudem noch Ungeziefer (Fliegen, Motten) vertreibt.


Von Blonden, Halbbluts und Easy-Peelern – Eine kleine Sortenübersicht

Orangen unterscheidet man nach der Fruchtfleischfarbe in Blond-, Blut- und Halbblutorangen, wobei die Blut- und Halbblutsorten einen kräftigeren Geschmack und festeres Fruchtfleisch aufweisen.
  • Navel: weltweit sehr weit verbreitete Blondorange mit festem, süßem und saftigen Fruchtfleisch und dem typischen ”Nabel” an der Oberseite.
  • Shamouti: ovale, großfruchtige Blondorange mit dickerer Schale; leicht schäl- und teilbar.
  • Salustinas: Blondorange mit stark orangefarbenem und kräftig süßem Fruchtfleisch; eignet sich sehr gut zum Entsaften.
  • Valencia: Blondorange mit glatter, dünner Schale und aromatischem Fruchtfleisch,ideal zum Entsaften.
  • Moro: kernarme Halbblutorange mit rauer Schale und typischem süßsäuerlichen und kräftigen Geschmack.

Die ursprünglichen Mandarinen sind heute wegen ihrer vielen Kerne auf dem Markt fast nicht mehr zu finden. Sie wurde abgelöst durch zahlreiche Kreuzungen und Mutationen, die sich von Orangen hauptsächlich durch eine leicht ablösbare Schale unterscheiden. Man nennt sie deshalb auch immer häufiger ”Easy Peeler”.
  • Clementine: sehr leicht zu schälen, sehr saftiges, zartes, aromatisches Fruchtfleisch, meist kernlos.
  • Satsuma: kernarm, zart, saftig, feiner Geschmack.
  • Tangerine: kernlos, saftig, kräftige, rötliche Farbe.
  • Minneola: sehr saftig, sehr aromatisch, zart und kernarm, mit typischer höckerartiger Ausbuchtung am Stielende.


Attraktiv und vielseitig

Von der Vorspeise bis zum Dessert, Orangen und ihre kleinen Schwestern kann man fast überall einsetzen. Die attraktiven Früchte mit dem fruchtigen, süß-säuerlichen Aroma sind ideal zum Rohgenuss und für Liebhaber von frisch gepresstem Saft. Sie eignen sich aber auch hervorragend als Zutat zu Salaten wie Chicoree, Feldsalat, Endiviensalat, Möhrensalat, sie passen wunderbar zu verschiedenen Fleischgerichten und man kann viele fruchtige Desserts mit ihnen zaubern, zum Beispiel die Crêpes Suzette.

Die Oberfläche von Apfelsinen und andere Zitrusfrüchten wird nach der Ernte häufig mit Konservierungsstoffen und Wachsen behandelt. Konventionell erzeugte Früchte sollten deshalb vor dem Schälen immer gründlich gewaschen und mit Küchenkrepp trocken gerieben werden. Zur Sicherheit sollten nach dem Schälen auch die Hände gründlich gereinigt werden. Gleiches gilt für das Auspressen der Früchte, denn beim Auspressen behandelter Früchte kann bis zu einem Prozent des Wirkstoffs aus der Schale in den Saft übergehen.


Orangen schälen und filetieren – so wird`s gemacht

Bevor man die Orangen als dekorative Zutat in der Küche verarbeitet, müssen sie mit einem scharfen Messer gründlich geschält werden. Dazu schneidet man zunächst oben und unten eine Kappe ab. Dann stellt man die Orange auf ein Schneidebrett mit Saftrinne und schneidet von oben nach unten die Schale ab, einschließlich der weißen Haut. Anschließend werden die einzelnen Filets ebenfalls mit einem scharfen Messer zwischen den Trennhäuten herausgelöst.


Orangensaft – die Deklaration ist wichtig

Wenn Sie Orangensaft kaufen, sollten sie die Aufschrift auf dem Etikett genau lesen. Nur Orangensaft enthält 100 % reinen Fruchtsaft (Direktsaft oder aus Konzentrat). Orangennektar besteht nach den gesetzlichen Vorschriften zu mindestens 50 % aus Fruchtsaft und Orangenfruchtsaftgetränk zu mindestens 6 %.
Für viele ist die beste Alternative aber immer noch der frisch gepresste Saft. Orangen lassen sich leichter und vollständiger auspressen, wenn man sie vorher mit der flachen Hand leicht drückt und über die Tischplatte rollt.


Unser Rezeptvorschlag: Möhrensalat mit Orangen

Zutaten:
(für 4 Portionen)

500 g Möhren
2 Apfelsinen
Saft von 1 Zitrone
1 Teelöffel Honig
1 Messerspitze gemahlenen Zimt
1 Prise Salz
1 Esslöffel Walnussöl


So wird`s gemacht:
  • Möhren putzen, waschen und nicht zu fein raspeln.
  • Orangen schälen, filetieren (den Saft dabei auffangen und mitverwenden) und zu den Möhren geben.
  • Zitronensaft, Honig oder Zucker, Salz und Zimt gut miteinander verrühren und mit dem Salat mischen.
  • Zugedeckt etwas durchziehen lassen und zum Schluss das Öl untermischen.


Quellen und weitere Informationen


    www.Ernaehrungsberatung.rlp.de